Wilhelmsburg ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte mit
ca. 48.322 Einwohnern (2005). Mit einer Fläche von 35,3 km2 ist
Wilhelmsburg der größte Stadtteil Hamburgs und die größte Flussinsel Europas.
Benachbarte Stadtteile: Waltershof, Steinwerder,
Kleiner Grasbrook, Veddel,
Rothenburgsort, Spadenland, Ochsenwerder, Neuland, Harburg, Heimfeld,
Moorburg und Altenwerder.
Das Land um das heutige Wilhelmsburg war schon
im 12Jh. bewohnt und bestand ursprünglich aus mehreren Elbinseln. Bereits
1333 begannen die "Schacken" mit der Eindeichung des "Alten Feld"
(Stillhorn). Noch im gleichen Jahrhundert führten die Groten die Eindeichung
der Gebiete "Schöne Feld", "Siede Feld" und "Neues Feld" fort. 1672 erwarb
Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle die Gebiete um
Stillhorn und Georgswerder von den Groten und verband diese durch weitere
Eindeichung mit Rotehaus und seinen weiteren Inseln. Wilhelmsburg war
geboren.
Das Deichdenkmal an der Ecke Kirchdorfer Weg und Am Deichdenkmal informiert
über die Historie der Eindeichung von Wilhelmsburg.
Der Herzog schenkte Wilhelmsburg seiner Tochter Sophie Dorothea, die daraufhin von Kaiser Leopold zur Reichsgräfin erhoben wurde. Durch Vermählung mit ihrem Cousin Georg-Ludwig von Hannover ging Wilhelmsburg in das Amt Hannover über. Sitz des Amtmannes war die Burg der Groten in Kirchdorf.
Aus der Ehe mit der Reichsgräfin und Georg Ludwig von Hannover gingen die Kinder Sophie Dorothea und ihr Sohn Georg hervor. Zwanzig Jahre nachdem die Reichsgräfin von Ihrem Mann geschieden wurde, bestieg dieser als König Georg I. den Thron von England. Der Sohn folgte als König Georg II. Die Tochter der Reichsgräfin heiratete Friedrich Wilhelm I und gebar ihm einen Sohn, der als Friedrich der Große in die Geschichte einging.
1705 Wilhelmsburg wird Amt
1859 das Amt Wilhelmsburg wird mit dem Amt Harburg vereinigt
1866 geht W. als Teil der Provinz zu Preußen über
1925 wird Wilhelmsburg kreisfreie Stadt
1937 wird Wilhelmsburg durch das Groß-Hamburg-Gesetz Stadtteil
Hamburgs. Moorwerder wird im gleichen Zuge Ortsteile von Wilhelmsburg
Am 17.02.1962 bricht im Spreehafen der Hauptdeich. Mit
brachialer Gewalt tobten die Wassermassen durch das Reiherstiegviertel und
rissen Fahrzeuge, Buden und alles was nicht Niet und Nagel fest war mit
sich. In dieser Nacht kamen über 200 Wilhelmsburger ums Leben, 8000 wurden
evakuiert und 20.000 Einwohner waren plötzlich obdachlos.
Von den Verherungen dieser Sturmflut konnte sich der Stadtteil nicht mehr
erholen. Es mangelte in der Folgezeit an Investitionen, Firmen suchten sich
neue Standorte und die die ihre Wohnstatt verloren hatten wollten nicht mehr
zurück.
Wenn in den Medien Teile Hamburgs vorgestellt
werden, wird Wilhelmsburg selten erwähnt, denn Wilhelmsburgs Ruf ist bei
vielen Hamburgern so schlecht wie der der Bronx. Wilhelmsburg ist
oftmals Pseudonym für
Migrantenzoo und Ort der Gewalt, der besser gemieden wird.
Allmählich legt der Stadtteil diesen Ruf jedoch ab und wird wiederentdeckt.
Auch von den Stadtplanern, die Wilhelmsburgs Potenzial erkannt haben, um
moderne und vor Allem Innenstadt nahe Wohnorte wie die Hafen City zu schaffen.
Wer sich Zeit nimmt das Stromspaltungsgebiet Wilhelmsburg kennen zu lernen, wird einen bunten
und auch gegensätzlichen Stadtteil entdecken. Während der Westen von
Wilhelmsburg durch Hafen, Industrie und Gewerbe geprägt ist, findet sich im
Osten mit den Ortsteilen Stillhorn und Moorwerder ein ursprüngliches,
ländliches Wilhelmsburg. Dabei dürfte gerade Stillhorn bei vielen
Autobahnreisenden ein negatives (und vor Allem falsches) Bild erzeugen,
prägen sich bei einem flüchtigen Blick von der Autobahn doch eher die
Hochhausburgen von Kirchdorf ein, dem sozialen Brennpunkt von Wilhelmsburg.
Rund um den Stüben-Platz im Reiherstiegviertel wird das Bild von alten
Bürgerhäusern geprägt wie wir sie aus Eppendorf kennen. Hier
hätte Wilhelmsburg durchaus Potenzial für einen Vorzeigewohnort oder eine
Szenegegend.
Wilhelmsburg hat viel für Entdecker und Ausflügler zu bieten. Bei einer
Wilhelmsburg Rundreise sollten ein Besuch der Bunthäuser Spitze
ebenso wenig fehlen, wie ein Besuch der Windmühle Johanna in der Schönfelder
Str.99. In Kirchdorf reizt die Kreuzkirche mit einem Abstecher, der sich
praktisch mit einem Besuch im Elbmuseum und/oder auf dem Kinderbauernhof
verbinden lässt. Den Naturverbundenen treibt es vielleicht von der Bunthäuser Spitze zu
den Naturschutzgebieten Heuckenlock oder Rhee. Und den Geschichtsinteressierten führt es vielleicht auf die
Spur der Herrmann-Göring-Siedlung.
Wer viel von Wilhelmsburg sehen will, sollte dafür ausreichend Zeit
einplanen und vielleicht eine Fahrradtour durch diesen Stadtteil ins Auge
fassen, denn Wilhelmsburg ist weitläufig.
Bürgerhaus Wilhelmsburg
Elbinsel.net -Nachrichten aus Hamburgs Mitte-
Forum Wilhelmsburg
Geschichtswerkstatt
Wilhelmsburg & Hafen
Hafenquerspange
Kinderbauernhof in Kirchdorf
Kulturzentrum Honigfabrik
Leuchtfeuer Bunthäuser
Spitze
Museum der Elbinsel Wilhelmsburg
Original Veddel
Sprung über die Elbe
Stadtteilportal Wilhelmsburg
Wilhelmsburger Windmühlenverein